Was ist Qigong?
Die Kunst der Lebenspflege und Selbstkultivierung
Wenn man durch das Tor des Qi Gong eintritt, dann ist dies wie ein Aussäen, das absichtsvoll geschieht.
Bis die Früchte reifen, bedarf es aber einer gewissen Zeit. Das Reifen der Früchte entspricht dem Begriff Gong.
Aber auch Übung, Arbeit, Kunst und Kultivieren trifft die Bedeutung des Begriffes Gong.
Qi Gong ist eine ganzheitliche Methode, mit der man sich selbst trainiert und kultiviert.
Die Chinesische Kultur ist nicht vom Qi Gong zu trennen. Alle großen Philosophen des Altertums, alle Künstler,
Literaten und die großen Ärzte waren meisterlich Praktizierende des Qi Gong.
Qi Gong ist die antike Wurzel der Chinesischen Medizin.
Die Qi Gong Erfahrungen haben auf allen Gebieten tiefe Spuren hinterlassen.
Ohne Qi Gong gäbe es nicht diese Chinesische Medizin und diese Chinesische Kultur .
Qi ist eine alle Lebensvorgänge steuernde Antriebsenergie, die alle Dinge, Wesen und den gesamten Kosmos durchdringt.
Qi ist für die Wissenschaft noch immer geheimnisvoll. Sie kann es noch nicht nachweisen, da es kleiner ist als die kleinsten bisher bekannten Teilchen.
Dieses feinstoffliche Qi kann auch nicht präzise benannt werden. Seine Wirkungen können beobachtet und wahrgenommen
werden in allen Lebensvorgängen z.B. in Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur, Atem und Emotion und vielem mehr.
Dies macht auch deutlich, dass man es nicht allein durchAtmen verteilen und bewegen kann.
Beim Üben mit Qi muss als erstes da sein die Ruhe, Gelassenheit und die Stille im Inneren, der „Qi Gong Zustand" .
Das ist die unabdingbare Voraussetzung, bevor man sich an die Übungen heranwagt. Erst dann kann man sie erlernen.
Entspannt sein bedeutet stark sein. Es ist ein Ausdehnen und Weitwerden. Der ganze Körper treibt befreit nach außen.
Alle Formen weisen auf geschmeidige Offenheit hin. Nichts ist gerade und starr. Alles ,Finger, Arme, Knie sind leicht wie
ein Bogen gespannt. Die Wirbelsäule ist gerade gestreckt.
Je weiter man sich ausdehnt, desto besser, denn wir sind Bestandteil des Kosmos, mit dem wir sehr feine und zarte Verbindungen haben.
Grundprinzip für das Üben ist das Kappen der sechs Wurzeln, die uns in unserer kleinen Alltagswelt festhalten. Diese sind Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper und Geist. Aus dieser Alltagswelt und dem Alltagsbewusstsein müssen wir uns zuerst lösen.
Am Beginn üben wir uns darin, mit Hilfe unseres Geistes allmählich die 5 Wurzel zu kappen.
Wir halten nur noch an einer Wurzel fest, an Wille und Geist, um die anderen auszulöschen.
Erst dann können wir Kontakt aufnehmen zu den Kräften von Himmel und Erde.
Dann strömt das Qi frei, löst Energieblockaden, reguliert Ungleichgewichte und bringt alles wieder in eine lebendige Balance.
(frei nach Meister Zhi Chang Li )